Funktionsweise und Klassifizierung

Dienstleistungsprodukte unterscheiden sich gegenüber Warenprodukten insbesondere in der Tatsache, dass deren Lieferprozess und deren Vergütungsprozess fließend bzw. gestuft abläuft. Abgesehen von einem einmaligen Preis treffen Sie bei Dienstleistungen oftmals periodische Vergütungen an oder Vergütungen, die sich erst durch die Inanspruchnahme der Leistung ausprägen. Möglicheweise müssen Vergütungen auch auf Modifizierungen des Dienstleistungsgegenstand sowie auf besondere Situationen reagieren können. Es müssen auch Erstattungen und Verrechnungen berücksichtigt werden.

SMACCware stellt für diese Aufgaben ein modulares Konzept auf Basis von Buchungsbausteine bereits. Buchungsbausteine als Bestandteile von Produkten bilden die Regeln für die Bepreisung eines Services. Sie besitzen eine relativ eigenständige Logik bzgl. der Zeitpunkte und der Höhe der anzuwendenden Gebühr und der sonstigen Aktionen. 

Alle Buchungsbausteine eines Produktes basieren auf Buchungsanbietern, das sind austauschbare Softwaremodule. Neben den verfügbaren Buchungsanbietern können Sie eigene Buchungsanbieter in Ihrer Logik noch feiner anpassen oder gänzlich neu entwickeln.

Das Konzept der Buchungsbausteine lässt es zu, dass Sie ein Produkt mit mehrere Buchungsbausteine versehen. Stellen Sie sich einen Telefonie-Teilnehmer Konto (mit anderen Worten auch Telefonanschluss) vor. Hier treffen Sie meistens eine Einrichtungsgebühr, eine periodische Geführ (Grundgebühr) und natürlich Gesprächsgebühren an. Selbstverständlich lassen sich alle denkbaren Flatrate-Reglungen (volumen- oder zielbegrenzt) umsetzen.

Die Buchungsbausteine produzieren für jeden einzelnen Vetrag Raten, welche unmittelbar oder verzögert an die Belegerstellung, das Berichtssystem und das Zahlungssystem übergeben werden. 

Die Buchungsbausteine werden vom System zu bestimmten Zeitpunkten aktiviert, die sie selbst festlegen. Sie können auf verschiedene Konten zugreifen für Guthabens-, Kautions- oder Darlehenslösungen, bzw. um Gebühren zeitlich zu verlagern. Buchungsbausteine können auch mit der Servicebereitstellung gekoppelt sein, indem sie die Bereistellung erlauben, unterbrechen oder beenden:

Zusammengefasst erfüllen Buchungsanbieter folgende Aufgaben:

1. Erzeugung von Raten mit Buchungen auf Konten, Rechnung, Vorkasse
2. Überwachung von Raten hinsichtlich des Zahlungseinganges (Vorkasse)
3. Überwachung von Konten
4. Aktivierung, Suspendierung, Beendigung von Services
5. Bekräftigung von Verträgen
6. Festlegung von Laufzeiten und Kündigungszeitpunkten von Services
7. Reflektierung von Servicezuständen und Einstellungen bei der Buchung
8. Verfahrensweisen für Sonderfälle.

Folgende Grundsätze sind in SMACC vereinbart

Erstellung von Raten

Primäre Aufgabe des Buchungsnabieters ist die Erstellung von Raten zu betimmten, auf einen Vertrag bezogenen Zeitpunkten. Diese Raten werden danach in Belege gebunden, zugestellt und vom Zahlungssystem abgewickelt. Die Erstellung der Raten erfolgt z.B. mit Beginn, Ende eine Leistungszeitraumes oder mit bestimmten Intervallen, oder abhängig vom Nutzungsverhalten, siehe Klassifizierung.

Vorkasseverarbeitung

Buchungsanbieter können das in SMACCware integrierte Vorkassesystem verwenden (Zahlung per Vorkasse). Hierbei fordert der Buchungsanbieter eine Zahlung an und überwacht den Zahlungseingang. In Abhängigkeit vom fristgerechten Eingang der Zahlung erlaubt der Buchungsanbieter die Serviceaktivierung oder die Fortsetzung eines Services (periodische Vorkasse). Weitere Informationen unter:

• Buchungsabhängiges Vertragsmanagement
• Periodische Vorkasseabwicklung

Bekräftigung (Vertragsrechtskraft)

Eine Aufgabe des Buchungsanbieters ist die Bekräftigung eines Vertrages, sinngemäß die Unterzeichnung und Herstellung der beiderseitigen Verbindlichkeit. Die Bekräftigung wird meisten mit der vollständigen oder teilweisen Erfüllung von Vertragsbedingungen ausgelöst, z.B. Zahlungseingang, Beginn oder Vollendung einer Lieferung.

Die Rechtskraft wird durch die Ausgabe einer Rechnung oder Quittung angezeigt. Damit ist der Vertrag vom Stornierungs- in den Kündigungsmodus übergegangen.

Insbesondere bei Onlinegeschäften kann die Bekräftigung von der Auslieferung einer Ware oder Beginn einer Bereistellung abweichen. Vor der Bekräftigung besteht die beiderseitige Möglichkeit eines bedingungslosen Rücktritts. Dies gilt auch bei teilweise erfüllten Vertragsbedingungen, solange diese rückgängig gemacht oder kompensiert werden können.

Szenarien

• Vertragsunterzeichnungen
• Probezeiträume

Dynamische Laufzeitfestlegung

Eine optionale Aufgabe des Preisanbieters ist die Festlegung des nächstmöglichen Kündigungszeitpunktes (für die ordentliche Kündigung) eines Vertrages. Falls kein Kündigungszeitpunkt festgelgt ist, läßt SMACCware eine unmittelbare ordentliche Kündigung zu.

Die Festlegung eines Kündigungszeitpunkt erfolgt sinnvollerweise im Zusammenhang mit periodischen Raten, die bei Beginn der Periode berechnet werden und damit ein weitere Laufzeitperiode festlegen. Bei Bildung der Rate am Ende einer Periode ist ein Kündigungszeitpunkt abrechnungstechnisch nicht erforderlich.

Sonderkündigungen

Abbrüche (außerordentliche Kündigungen) von Verträgen müssen immer möglich sein, auch entgegen der Kündigungsfristen für ordentliche Kündigungen. Abbrüche können entweder interaktiv oder durch die Logik eines Buchungsanbieters erzwungen werden. Der Buchungsanbieter muss immer eine Abruchlogik implementieren.

Auflösung servicebezogener Guthaben und Vorkasseraten

Nach der Beendigung von Services oder Buchungsanbietern werden vom System automatisch Bereinigungen vorgenommen:

• Nicht verbrauchte gezahlte Raten von Proformarechnungen (VK) werden entweder storniert (Rechtskraft nicht eingetreten) oder kompensiert (Rechtskraft eingetreten)
• Serviceguthaben werden vom System standardmäßig aufgelöst, nachdem alle Buchungsanbieter beendet haben.
• Bonusguthaben verfallen standardmäßig, nachdem alle Buchungsanbieter beendet haben.